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Fertig gestellte Maßnahmen

3. Abschnitt, 1. Baulos (Hochwasserschutzmauer und Deichtor in Kleve-Griethausen)

Übersichtskarte Deichsanierungsstrecke Hochwasserschutzmauer und Deichtor Kleve-Griethausen

Diese Baulosstrecke wurde aus dem dritten Sanierungsabschnitt als eigenständige Baumaßnahme 2007 planfestgestellt. Die Sanierungsstrecke beginnt rund 250 Meter rheinaufwärts des Deichtores in Kleve - Griethausen und endet rund 100 Meter vom Ortsausgang Richtung Kleve - Brienen entfernt.

Auf den ersten rund 250 Metern war ausreichend Platz, um dort den alten Deichkörper abtragen und durch einen vollständig neuen Deich nach Regelquerschnitt ersetzen zu können. Dieser sogenannte Drei-Zonen-Deich besteht aus der wasserseitigen, zwei Meter starken Dichtungsschicht, dem Stützkörper und der landseitigen Auflastberme bzw. Filterschicht.

Foto des Deichs Griethausen vor der Sanierung     Foto Deich Griethausen nach der Sanierung

Auf der fünf Meter breiten Deichkrone wurde ein drei Meter breiter, befestigter Unterhaltungsweg angelegt, der wie zuvor auch als Geh- und Radweg genutzt werden kann. Auf  der auch fünf Meter breiten Auflastberme verläuft ein drei Meter breiter, ebenfalls befestigter Deichverteidigungsweg.

Bei der Gestaltung des sich anschließenden Deichtores waren die Belange des Denkmalschutzes zu berücksichtigen, da der Ortskern von Griethausen ein denkmalgeschützter Bereich ist. Das vorhandene Deichtor wurde komplett abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt. Dieser hatte sich stark an dem alten Bauwerk zu orientieren. So waren die beiden Seitenwände wieder pfeilerartig zu überhöhen und die sichtbaren Teile der Stahlbeton-Konstruktion weitgehend wieder zu verklinkern.

Foto Deichtor Griethausen vor der Sanierung     Foto Deichtor Griethausen nach der Sanierung

Die über das Deichtor geführte Stahlbrücke kann nun auch von Radfahrern genutzt werden. Dies wird durch beidseitig auf der Deichkrone an das Deichtor anbindende Anrampungen ermöglicht.

Im Hochwasserfall wird die Durchfahrtsöffnung durch ein zweiflügeliges Stemmtor verschlossen. Als zusätzliche Sicherung wird auf der Landseite noch ein zweireihiger, in jeweils zwei Felder unterteilter Dammbalkenverschluss eingebaut.

Die rheinabwärts folgende restliche Sanierungsstrecke ist durch eine sehr deichnahe Bebauung und wasserseitig durch den deichnah verlaufenden Altrhein geprägt. Dies erforderte eine Sonderlösung mit Hochwasserschutzmauer und landseitiger Böschungsstützmauer.

Die gewählte Mauerlösung ermöglichte ein Absenken der vorhandenen Deichkrone um rund 70 bis 80 Zentimeter. Die dadurch gewonnene Mehrbreite wurde dazu genutzt, neben dem drei Meter breiten, wie bisher für den öffentlichen Verkehr frei gegebenen Kronenweg auch noch einen 1,5 Meter breiten Gehweg anzulegen.

Die Mauer ist durch eine in den vorhandenen Deichkörper eingepresste Stahl-Spundwand gegründet. Der sichtbare Teil besteht aus Stahlbeton mit beidseitigen Klinker-Ausfachungen und ist in einzelne Segmente unterteilt. Diese werden durch kleine Pfeiler betont.

 

Foto vorhandener Deich Griethausen vor der Sanierung     Foto vom Einpressen der Spundbohlen in Griethausen

Foto der alten Hochwasserschutzmauer in Griethausen     Foto fertige Hochwasserschutzmauer in Griethausen

Die Höhe der neuen Hochwasserschutzanlage wurde auf das Bemessungshochwasser 1977 (BHW1977) ausgelegt. Bei diesem Abfluss liegt der Wasserstand höher als bei dem ansonsten inzwischen maßgebenden Bemessungshochwasser 2004 (BHQ2004). Damit liegt auch die Höhe der Schutzanlagen auf der sicheren Seite. So ist zum Beispiel die neue Deichkrone rund 50 bis 70 Zentimeter höher als die bisherige.

Wesentliche Daten zur Sanierungsstrecke

  
Lagerd. Rhein-km 856,8 bis 857,6
rd. Deich-km 35,1 bis 35,8
Längerd. 0,7 km
davon
rd. 0,25 km Deich und
rd 0,45 km Schutzmauer einschließlich Deichtor

Deichgeometrie

  • Höhe
  • Kronenbreite
  • mittlere Deichlagerbreite
  • Böschungsneigungen

 

rd. 4,0 m bis 5,0 m (bezogen auf die Landseite)
5,0 m
rd. 42 m
1 : 3,5 (Deichfuß ausgerundet)

Erdbewegungen

  • Abtrag / Wiedereinbau Altdeich
  • Stützkörper
  • Dränköprer
  • Oberboden

 

rd. 14.000 m³

rd. 14.000 m³
rd.   3.500 m³
rd.   3.600 m³

Raseneinsaatrd. 18.000 m²

Deichwege

  • Deichunterhaltungsweg
  • Deichverteidigungsweg

 

3,0 m breit, befestigt (auf Deichkrone)
3,0 m breit, befestigt (auf Auflastberme)
mit beidseitig 1,0 m breitem Bankett
aus Schotterrasen

Wege- / Rampenbefestigung

  • Betonverbundsteinpflaster
  • Asphalt

  • Schotterrasen

 

rd. 2.900 m²
rd. 2.100 m²  (Fahrweg / Deichverteidigungsweg auf der Deichkrone)
rd. 1.100 m²

Hochwasserschutzmauer

  • Höhe
  • Breite
  • Beton
  • Bewehrungsstahl
  • Verklinkerung
  • Spundwand (Mauer-
    gründung
    Bohlenlänge
    Fläche
    Gewicht

 

rd. 1,1 m (bezogen auf die Landseite)
ca. 75 cm (Kopfholm), ca.. 45 cm (Mauer)
rd. 450 m³
rd. 41 Tonnen
rd. 675 m²


8,0 m
rd. 3.300 m²
rd. 375 Tonnen

Deichtor

Bauwerk

  • Pfeilerhöhen
  • Durchfahrtsbreite
  • Durchfahrtshöhe
  • Beton
  • Bewehrungsstahl
  • Verklinkerung

 

 

6,44 m
6,40 m
4,53 m (Rand) bis 4,63 m (Mitte)
rd. 380 m³
rd. 33 Tonnen
rd. 250 m²

Stemmtor

  • Ausführung

  • Höhe
  • Breite

 

zweiflügeliges Stahltor dreiseitig dichtend, absenkbar auf Bodenschiene
3,88 m
2 x 3,5 m

Dammbalken - Notverschluss

  • Ausführung



  • Abmessungen Dammbalken


  • Anzahl Dammbalken

 

2 Reihen Aluminium-Balken, jeweils
unterteilt in 2 Felder mit mobilem Doppel-
mittelstützensystem mit Rückenausleger
und Stützenankerplatte
Höhe 20 cm
Breite 15 cm
Länge 3,6 m
80 Stück

Brücke

  • Ausführung

  • Gewicht
  • Abmessungen

 

Stahlkonstruktion, bei Bedarf im Ganzen
herausnehmbar
rd. 8 Tonnen
Länge 7,80 m
Breite 3,02 m
mit 10 cm Stich in Längsrichtung

BauzeitMai 2008 bis September 2009
Baukostenrd. 3,926 Mio. €
Finanzierung80 % aus Landesmitteln
20 % aus Eigenmitteln (Mitgliederbeiträge und Kredite)